Multiple Sklerose im MRT früher erkennen
HOUSTON (Biermann) – Amerikanische Forscher haben entdeckt, dass bei Multipler Sklerose der Thalamus, ein Teil des Zwischenhirns, an Volumen abnimmt. Sie hoffen, diese Entdeckung einmal zur Früherkennung der MS einsetzen zu können. Der Thalamus ist eine zentrale Hirnregion, die für motorische Funktionen, Denkprozesse, aber auch Sinneswahrnehmungen zuständig ist. Von den MS-typischen Läsionen ist diese Region meist wenig betroffen.
Dr. Khader Hasan und seine Kollegen vom Health Science Center der University of Texas untersuchten mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) die Gehirnstruktur von 109 Menschen mit MS. Die MRT-Bilder verglichen sie mit ähnlichen Aufnahmen von 255 gesunden Männern und Frauen.
Der Vergleich zeigte, dass MS-Betroffene meist ein geringeres Thalamusvolumen hatten als die gleichaltrigen gesunden Personen.
Mit diesen Untersuchungen "schauen wir uns die Multiple Sklerose aus einem anderen Blickwinkel an", sagte Hasan. "Der Thalamus verliert Gehirnzellen und wir könnten das als Indikator für den Krankheitsverlauf verwenden. Wenn es uns gelingt, einen Weg zu finden, Multiple Sklerose früher zu entdecken, könnte auch die Behandlung früher einsetzen."
Quelle: University of Texas Health Science Center, Houston, Mitteilung vom 22. Dezember 2011