Mutterglück trotz MS
HANNOVER (Biermann) – Das Thema Kinderwunsch beschäftigt viele junge Frauen mit Multipler Sklerose und wirft zahlreiche Fragen auf. Wie sieht die Wechselwirkung von MS und Schwangerschaft aus? Hat die MS-Therapie Einfluss auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes? Ist MS vererbbar? Auf der Internetseite der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) erklärt Dr. Kerstin Hellwig von der Neurologischen Klinik am St. Josef Hospital Bochum, worauf bei MS und Kinderwunsch zu achten ist.
Tatsächlich kann eine Schwangerschaft vorübergehend sogar einen positiven Einfluss auf die MS nehmen: Die Schubrate nehme in der Schwangerschaft kontinuierlich ab, so die Spezialistin. Allerdings könne es nach der Geburt zu einem Schubanstieg kommen, darauf sollten die betroffenen Frauen vorbereitet sein. Doch langfristig scheinen sich Schwangerschaften nicht negativ auf den Verlauf der MS auszuwirken.
Schwangerschaften von Frauen mit MS verlaufen ähnlich wie bei gesunden Frauen, auch Einschränkungen für die Geburt sollten sich durch die MS nicht ergeben, schreibt Dr. Hellwig.
Auch das Stillen des Babys stellt normalerweise kein Problem dar. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt vier bis sechs Monate voll zu stillen und nach dem Abstillen wieder mit der MS-Therapie zu beginnen. Das ausschließliche Stillen könne sich sogar positiv auf die Schubrate nach der Geburt auswirken, so Hellwig.
Da zum Thema MS und Kinderwunsch immer noch viele Fragen offen sind, existiert ein bundesweites MS- und Schwangerschaftsregister an der der Universitätsklinik St. Josef Hospital in Bochum, das die Erfahrungen von Eltern mit MS auswertet.
Weitere Informationen auf der Homepage der DMSG
Quelle: Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), 26. Juni 2012