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"Nervensache"

Jeder MS-Betroffene hat zumindest eine vage Vorstellung, was es mit dem Zentralen Nervensystem auf sich hat. Ihnen sind Worte wie graue oder weiße Substanz aus den Gesprächen mit dem Arzt zum gemachten MRT ein Begriff und Nervenzellen kennt man noch aus dem Biologieunterricht. Nur einen Zusammenhang zwischen all diesen Begriffen und der MS-Erkrankung herzustellen, ist für Sie als Laien meist komplizierter. Die Fachwelt hat sich notwendigerweise Gedanken gemacht und bedient sich anschaulicher Erklärungen. Jeder MS-Betroffene hat bestimmt schon einmal den Vergleich mit dem Kabel und der erforderlichen Isolierschicht gehört. Doch wenn dann Ausdrücke wie graue Substanz oder axonale Schädigung fallen, kann man meist nicht mehr folgen. Überhaupt ist die Begrifflichkeit der Multiplen Sklerose nicht nur schwer verständlich sondern auch sehr umfangreich. Wer Antworten haben will, zieht wahrscheinlich das Internet zu Rate. Ein Tipp: Hier können Sie anschaulich Aufbau und Funktion des ZNSZentralnervensystem kennen lernen und die Vorgänge, die bei der MS im ZNS ablaufen, nachvollziehen. Sollten Sie an Sehproblemen leiden, können Sie dem Moderator dennoch sehr gut folgen.

Auch der Büchermarkt hat längst die Nachfrage erkannt und bietet etliche "Wörterbücher" zum Thema MS an. Ein Tipp:
Günter Krämer
Multiple Sklerose von A-Z
Medizinische Fachwörter verstehen
Trias-Verlag, 3. Aufl. 2004
Dieses Lexikon schafft Abhilfe bei unverständlichen Fachbegriffen. Es bietet Patienten, Angehörigen und Betreuern einen raschen, stets verfügbaren Zugriff auf kurze, präzise und verständlich formulierte Begriffserklärungen und Informationen.

Hier einige erstaunliche Fakten:

 

  • Viele haben schon einmal davon gehört: Das Gehirn wird oft farblich in die graue und die weiße Substanz unterteilt. Allerdings ist die graue Substanz gar nicht grau, sondern eher rosarot, erst durch das Präparieren mit Formalin erscheint das Gewebe grau. Folglich ist der von uns häufig genutzte Ausdruck "die grauen Zellen" irrtümlich betitelt und es müsste eigentlich "rosa Zellen" heißen.

  • Mit flüssigem Wachs erkundet Leonardo da Vinci um 1500 das Schädelinnere: Er füllt heißes Wachs in die Gehirne von Toten, lässt es erstarren und öffnet dann den Schädel. Seine Wachsabdrücke zeigen ein vielfältig verästeltes, aber zusammenhängendes Gebilde. Damit widerlegt da Vinci die zuvor gültige »Ventrikeltheorie«, demzufolge das Gehirn aus streng voneinander getrennten Kammern besteht.

  • Das Gehirn besteht aus circa 100 Milliarden Nervenzellen. Diese zählen zu den ältesten Zellen in unserem Körper! Wir haben schon von Geburt an einen großen Anteil der Nervenzellen, die wir je haben werden. Allerdings weiß man heute, dass auch das erwachsene Gehirn noch neue Nervenzellen produzieren kann und auch ständig neue Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen ausbildet.

  • Viele Nervenzellen leben unser ganzes Leben lang. Am Ende unseres Lebens haben wir weniger Nervenzellen, da sie - im Gegensatz zu vielen anderen Körperzellen - aufgrund der komplexen Wechselwirkungen untereinander einmal abgestorben nicht einfach ersetzt werden können. Der durchschnittliche tägliche Verlust an Nervenzellen wird auf ungefähr 50.000 bis 100.000 geschätzt. Natürlich kann diese Zahl, beispielsweise durch einen zu hohen Alkoholkonsum, weiter ansteigen.

  • Nervenzellen sind nicht nur die ältesten sondern auch die längsten Zellen. So kann eine Nervenfaser bis zu einem Meter lang sein. Die Gesamtlänge aller Nervenfasern des Menschen beträgt ca. 760.000 km, was der Strecke von der Erde zum Mond beträgt.

  • Das menschliche Gehirn ist eine riesige Bibliothek. Die Nervenzellen könnten rein theoretisch so viele verschiedene Verknüpfungen bilden, dass die Anzahl aller dieser möglichen Verknüpfungen größer als die gesamte Zahl der Atome des Universums ist. Man geht von 100-1000 Billionen möglicher Verknüpfungen aus, das ist etwa die Anzahl aller Blätter an den Bäumen aller Regenwälder.

  • Man hat errechnet, dass unser Gehirn eine Menge an Information speichern kann, die ungefähr 20 Millionen Buchbände füllen würde.

  • Ein großer Irrtum der Hirnforschung ist die Phrenologie. Manche Wissenschaftler glaubten, dass man anhand der Kopfform die Charakterzüge eines Menschen ablesen könnte. Manche behaupten heute noch, dass man dem Gehirn ansehen könne, ob der Mensch z.B. gewalttätig ist. Solche Überlegungen sollte man allerdings eher mit Vorsicht genießen, da diese schnell zu einem falschen Urteil führen können.


Quellen:

faculty.washington.edu/chudler/ffacts.html
faculty.washington.edu/chudler/facts.html
www.zeit.de/2008/15/OdE24-Gehirn-Stichworte


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