Neue Belege: B-Zellen schädigen Nervenzellen bei MS
DETROIT (Biermann) – Auch wenn die Ursachen der Multiplen Sklerose (MS) noch unbekannt sind, ist inzwischen doch klar, dass das
Allerdings mehren sich in jüngster Zeit die Hinweise, dass auch B-Lymphozyten (B-Zellen) für die Attacken auf das körpereigene Nervensystem verantwortlich sind. Ein Team US-amerikanischer und kanadischer Wissenschaftler hat hierfür nun neue Beweise gesammelt. Danach lösen von B-Zellen freigesetzte Substanzen bei Nervenzellen eine Art Selbsttötung aus.
Die aktuelle Studie der Forscher basiert auf früheren Befunden der Arbeitsgruppe, dass B-Zellen aus dem Blut von Menschen mit MS, nicht aber aus dem Blut von Menschen ohne MS, toxisch auf
Nun isolierten die Wissenschaftler B-Zellen aus dem Blut von 13 Probanden mit schubförmig remittierender MS und 13 Probanden ohne MS. Die MS-Betroffenen erhielten keine immunmodulierende Therapie oder Steroide.
In anschließenden Versuchen mit Kulturen von Nervenzellen von Ratten und Menschen zeigte sich, dass Substanzen, die von den B-Zellen der MS-Betroffenen freigesetzt wurden, bei den Oligodendrozyten zur sogenannten Apoptose führte. Darunter versteht man den programmierten Zelltod, eine Art „Suizidprogramm“ biologischer Zellen.
Eigentlich hatten die Forscher eine andere Reaktion erwartet, nämlich dass die Nervenzellen durch Angriffe von
Nun wollen die Forscher die toxischen Substanzen identifizieren, die von den B-Zellen freigesetzt werden, und herausfinden, wann und wie sie im Körper von MS-Betroffenen wirksam werden. Außerdem wollen sie erforschen, welche Untergruppe von B-Zellen diese Stoffe produziert und ob diese Prozesse auch bei Menschen mit progressiver MS ablaufen.
Quelle: Journal of Neuroimmunology 2017;309:88-99.