Neue Erkenntnisse zur Reparatur des Myelins

MÜNCHEN (Biermann) – Bei der Multiplen Sklerose (MS) greifen Immunzellen die fettreichen Myelinscheiden der Nervenfasern an. Die Fähigkeit des Körpers, diese Schäden zu reparieren, nimmt mit dem Alter ab. Nun haben Wissenschaftler der Technischen Universität München eine Erklärung hierfür gefunden.
Für die Funktion des Zentralnervensystems spielt die
Einer der Gründe dafür sind vermutlich chronische Entzündungen, die an den beschädigten Stellen entstehen. So konnten Forscher um Mikael Simons, Professor für Molekulare Neurobiologie an der TUM, zeigen, dass nach der Zerstörung der Myelinscheide kristallines Cholesterin eine anhaltende Entzündung auslöst, die eine Regeneration verhindert.
Gefährliche Kristalle
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Wie gut die Fresszellen ihre Aufgabe erfüllten, hing in der Studie nicht zuletzt vom Alter der Versuchstiere ab: Je älter diese waren, desto schlechter funktionierte der Abtransport von Cholesterin und desto stärker waren die chronischen Entzündungen. „Wenn wir die Tiere mit einem Medikament behandelten, das den Abtransport von Cholesterin fördert, gingen die Entzündungen zurück und die Myelinscheiden wurden regeneriert“, sagte Simons.
Als nächstes möchten er und sein Team untersuchen, ob sich dieser Mechanismus sich für Therapien von MS-Betroffenen nutzen lässt.
Quelle: Science. 4. Januar 2018; doi: 10.1126/science.aan4183