Neue Rehabilitationsstrategie gegen Vergesslichkeit bei MS
NEW YORK (Biermann) – Vergesslichkeit ist ein häufiges Problem für Menschen mit Multipler Sklerose. Wissenschaftler der University of New York haben eine neue Strategie entwickelt, mit der das Erinnerungsvermögen wieder verbessert werden kann.
Der Ergotherapeut Yael Goverover und seine Kollegen kombinierten zwei kognitive Rehabiliationstrategien, um Lernvermögen und Gedächtnis bei MS zu verbessern: Lernen mit selbst erarbeiteten Inhalten ("Self-Generation") und Lernen mit gezielten Pausen ("Spaced Learning").
Bei der Self-Generation handelt es sich um eine Erinnerungsstrategie, bei der Begriffe und Inhalte, die im Kopf behalten werden sollen, selbst erzeugt werden müssen. Goverover erklärt das Vorgehen so: Wenn Studienteilnehmer sich beispielsweise den Namen "Paul" merken sollten, mussten sie einen Lückentext ergänzen (P...... isst gerne Äpfel) und wurden angewiesen, einen Namen zu ergänzen, der sich auf "Maul" reimt. Ziel war es, dass die Teilnehmer sich den selbst erarbeiteten Namen besser merken.
Beim Spaced Learning wird der Lerninhalt dreimal wiederholt, wobei zwischen jeder Wiederholung eine Pause (z. B. 10 Minuten) liegt. In den Pausen werden die Lernenden angehalten, sich zu bewegen.
Goverover und seinem Team gelang es, in einer Untersuchung an 20 Menschen mit MS zu beweisen, dass die Gedächtnisleistung am besten war, wenn beide Lernstrategien kombiniert wurden. Sie schlussfolgern deshalb, dass "die Kombination dieser beiden Lernstrategien als kognitive Rehabilitationsstrategie bei Menschen mit MS nützlich sein könnte".
Quelle: Mult Scler Dec 2011 vol. 17 no. 12 1488-1497