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Neue Therapieoptionen beeinflussen MS-Prognose positiv

Neue Therapien bei MS verringern das Risiko, eine einschränkende Behinderung zu entwickeln.
Das Risiko von MS-Betroffenen, eine einschränkende Behinderung zu entwickeln, hat sich in den letzten Jahren aufgrund neuer Therapieoptionen erheblich reduziert.

GENUA (Biermann) – Dank neuer Therapieoptionen ist das Risiko von Menschen mit Multipler Sklerose (MS), eine einschränkende Behinderung zu entwickeln, in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich gesunken. Das zeigt eine Analyse italienischer Wissenschaftler.

Um die langfristigen Auswirkungen von Therapien auf die Behinderungsprogression einzuschätzen, hatten die Forscher verglichen, in welchem Alter 1324 Personen, die in den vorangegangenen 30 Jahren am MS-Zentrum Brescia behandelt worden waren, einen EDSSDie EDSS (Expanded Disability Status Scale), auch als Kurtzke-Skalasiehe EDSS bekannt, ist eine Skala zur Erfassung von neurologischen Ausfällen. Dabei werden die Stufen 0-10 unterschieden: Die Stufe 0 entspricht keiner Behinderung. Es werden insbesondere die Gehfähigkeit sowie acht weitere Funktionssysteme bewertet, z.B. bedeutet EDSS 2.0 leichte Behinderung in einem funktionellen System, EDSS 4.0 gehfähig ohne  Hilfe und Ruhepause für mindestens 500m und während 12 Stunden aktiv trotz relativ schwerer Behinderung. EDSS 6.0 bedeutet gehfähig für etwa 100m mit einseitiger oder zeitweiliger Unterstützung (Gehhilfe). Auf Stufe 9 ist der Betroffene hingegen vollständig pflegebedürftig. 10 bedeutet Tod durch MS. Eine detaillierte Übersicht zum EDSS finden Sie auf der Seite der DMSG.-Wert von 6 erreicht hatten. Dafür unterteilten sie den Beobachtungszeitraum in sechs Abschnitte: 1980-1990, 1991-1995, 1996-2000, 2001-2005, 2006 -2010 sowie 2011+.

Dabei zeigte sich, dass das Risiko für MS-Betroffene, einen EDSS-Wert von 6 zu erreichen, in den Jahren 1980 bis 2000 nahezu unverändert geblieben war. Eine deutliche Risikoreduzierung gegenüber den 1980er Jahren fanden die Forscher hingegen für die Phasen 2001-2005 (- 37 %) und 2006-2010 (- 46 %). Im Vergleich zu den Jahren vor der Jahrtausendwende erreichten Studienteilnehmer, deren Diagnose ab 2001 gestellt worden war, den kritischen EDSS-Wert vier Jahr später. Einen weiteren Sprung erwarten die Forscher für die Jahre nach 2010, in denen weitere moderne Wirkstoffe zugelassen wurden. Hierfür lagen jedoch noch keine belastbaren Daten vor.

Auch die Zeitspanne zwischen Diagnose und Aufnahme der Therapie war im Beobachtungszeitraum drastisch zurückgegangen: von 10,6 Jahren (1980-1990) auf 0,7 Jahre (2011+). Allerdings beobachteten die Forscher einen Anstieg des Anteils von Studienteilnehmern, die ihre Diagnose erst im Alter zwischen 50 und 60 Jahren erhielten, von 5,7 Prozent (1980-2000) auf 16 Prozent (nach 2010).

„Für die Jahre nach 2000 konnten wir eine klare Änderung des MS-Verlaufes beobachten. Dies ist unter anderem auch den erweiterten Therapiemöglichkeiten in diesen Jahren zuzuschreiben“, schlussfolgern die Autoren abschließend.

Quelle: Mult Scler, 1. Januar 2017; doi: 10.1177/1352458516687402.


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