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Niedrige Vitamin-A-Spiegel erhöhen MS-Risiko

UMEÅ (Biermann) – Eine unzureichende Versorgung des Körpers mit Vitamin A scheint schwedischen Forschern zufolge mit einem erhöhten MS-Risiko einher zu gehen. Im Gegensatz dazu scheint eine erhöhte Konzentration von Entzündungswerten im Blut, die auf leichte Entzündungen und Infekte hindeutet, das MS-Risiko zu senken. Dies stützt nach Ansicht der Wissenschaftler die Hypothese, wonach Menschen, die früh Infekten ausgesetzt sind, seltener eine MS entwickeln.

Vitamin A erhöht die Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen, da es Haut und Schleimhäute gesund hält und somit wirkungsvolle Barrieren gegen Viren und Bakterien unterstützt. Außerdem fördert es Wirksamkeit und Zahl der weißen Blutkörperchen und erleichtert die Produktion von Antikörpern.

Um herauszufinden, ob das Vitamin auch die entzündliche Aktivität bei Multipler Sklerose unterdrücken könnte, bestimmten Jonatan Salzer von der Universität Umeå in Blutproben die Spiegel des Retinol-bindenden Proteins (RBP), das als Maß für die Menge des vorhandenen Vitamin A dient, sowie des hochsensitiven C-reaktiven Proteins (hs-CRP), das Auskunft über aktuelle Entzündungsprozesse im Körper gibt. Die Proben stammten von Menschen mit und ohne MS.

Dabei zeigte sich, dass ein Vitamin-A-Spiegel, der höher war als das niedrigste Fünftel aller gemessenen Werte, das MS-Risiko gegenüber dem niedrigsten Fünftel bereits um 62 Prozent verringerte. Bei jungen Menschen verringerten darüber hinaus hs-CRP-Spiegel von mehr als 10 mg/l das MS-Risiko um 64 Prozent.

Außerdem untersuchten die Wissenschaftler Blutproben von schwangeren Frauen, deren Kinder später eine MS entwickelten. Die Vitamin-A-Spiegel während der Schwangerschaft hatten allerdings keinen Einfluss auf das MS-Risiko der Nachkommen.

"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass suboptimale Vitamin-A-Spiegel mit einem erhöhten MS-Risiko verknüpft sein könnten. Der Zusammenhang zwischen den Entzündungswerten und dem MS-Risiko bei jungen Menschen unterstützt außerdem die sogenannte Hygiene-Hypothese zur Entstehung der MS", schlussfolgern die Forscher.


Quelle:
Mult Scler 2013;19:1046-1051.


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