Oxidiertes Fett bremst Entzündungsprozesse

ZÜRICH (Biermann) – Forschern der ETH Zürich ist es gelungen, im Labor Fettsäuren zu synthetisieren, wie sie im Körper bei oxidativem Stress entstehen. Diese entpuppten sich als wirksame Entzündungshemmer und könnten nach Ansicht der Wissenschaftler auch gegen Autoimmunstörungen wie die Multiple Sklerose eingesetzt werden.
Bislang gingen viele Wissenschaftler davon aus, dass oxidierte Fettsäuren Entzündungen hervorrufen und fördern. Ein Beispiel ist das sogenannte „schlechte Cholesterin“ (Low-Density-Lipoprotein, LDL), das in zu hohen Mengen über einen Entzündungsprozess Arterienverkalkung verursacht.
Oxidiertes LDL unterdrückte Entzündung
Prof. Manfred Kopf und seine Gruppe gingen deshalb der generellen Frage nach, wie Fettsäuren Entzündungsprozesse im Körper beeinflussen. Über Versuche an Mäusen kamen die Forscher dem Phänomen nach und nach auf die Spur.
Als Kopf und seine Mitarbeiter Fresszellen in Zellkultur mit LDL sowie dessen oxidierter Form „fütterten“, erhielten die Forscher ein unerwartetes Resultat: Das oxidierte LDL unterdrückte bei den
Neue Hypothese getestet
Er und seine Gruppe vermuteten deshalb, dass bei der Verbrennung von Fettsäuren unterschiedliche Oxidationsprodukte entstehen, von denen einige Entzündungen hemmen. Tatsächlich fanden sie bei Analysen dutzende unterschiedliche Oxidationsprodukte. Deren Zusammensetzung hing von der Oxidationsdauer und vom Oxidationsmittel ab.
Einige dieser
Carreira und seine Mitarbeiter fanden zudem neue Synthesewege, um EC chemisch zu verändern. Eine Variante, welche die Forscher cyclo-EC nannten, entpuppte sich in Tests als besonders wirksamer Entzündungshemmer. „Dieser Stoff birgt ein sehr hohes Potenzial für den Einsatz gegen verschiedene entzündliche oder Autoimmunstörungen wie die Multiple Sklerose“, sagte Kopf.
Der Forscher hofft, dass er ein Unternehmen dafür gewinnen kann, die weitere Entwicklung von cyclo-EC voran zu treiben.
Quelle: Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich), 23. August 2016