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Pädiatrische MS: Forscher finden veränderte Darmflora

Die Anzahl bestimmter Darmbakterien hat Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf von Multipler Sklerose. Wer wenige Darmbakterien hat, die entzündungshemmend sind, hat ein höheres Risiko eine MS auszubilden.

VANCOUVER (Biermann) – In jüngster Zeit mehren sich die Hinweise, dass die Darmflora Einfluss auf Entstehung und Verlauf neurologischer Störungen wie Multiple Sklerose (MS) oder Morbus Parkinson hat. Nun haben US-amerikanische und kanadische Wissenschaftler Veränderungen der Darmflora auch bei Kindern mit MS nachgewiesen.

Die Forscher hatten die Zusammensetzung der Darmflora von 18 Kindern und Jugendlichen, bei denen in den vorangegangenen zwei Jahren eine MS diagnostiziert worden war, und von 17 Kontrollpersonen im gleichen Alter untersucht. Die Hälfte der Kinder mit MS erhielt keine immunmodulierende Therapie.

Dabei fanden sie, die bestimmte Bakterienarten bei Kindern mit MS häufiger, andere hingegen in geringerer Dichte auftraten als bei Kindern ohne MS. Generell zeigte sich ein Zusammenhang zwischen dem Vorliegen der MS und einer Zunahme von Darmbakterien, die mit entzündlichen Prozessen in Zusammenhang stehen, und einer Abnahme von Bakterien, die entzündungshemmend wirken sollen. Darüber hinaus fanden die Forscher Unterschiede in der Zusammensetzung der Darmflora zwischen Kindern, die eine immunmodulierende Therapie erhielten, gegenüber den Kindern mit MS und ohne Therapie.

„Auch wenn unsere Ergebnisse erst vorläufig sind, sind sie doch verblüffend. Wir konnten sogar Ähnlichkeiten zu anderen Studien finden, die die Rolle der Darmflora bei MS untersucht haben“, sagte Prof. Helen Tremlett von der University of British Columbia in Vancouver. Ob sich daraus eine „Darm-Signatur“ für Multiple Sklerose oder andere Autoimmunstörungen ableiten lasse, müsse jedoch weiter untersucht werden, schränkte die Wissenschaftlerin ein.

Quellen: European Journal of Neurology 2016, 0: 1–14; doi:10.1111/ene.13026


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