Pille erhöht das Schubrisiko bei MS nicht

BROOKLINE (Biermann) – Die Multiple Sklerose (MS) betrifft vor allem junge Frauen, und für viele von ihnen spielt das Thema Verhütung eine wichtige Rolle – sei es, weil sie noch keine Kinder wollen oder weil manche Therapien eine sichere Verhütung notwendig machen. Viele Nutzerinnen oraler Hormonpräparate zur Verhütung sind allerdings unsicher, ob „die Pille“ den Verlauf der MS beeinflusst. US-amerikanische Wissenschaftler haben nun jedoch weitere Belege dafür gefunden, dass die Einnahme oraler Kontrazeptiva nicht mit einem höheren Schubrisiko verbunden ist.
In ihre Studie hatten die Forscher 162 Frauen eingeschlossen, die aufgrund einer MS oder eines klinisch isolierten Syndroms (CIS) innerhalb von zwei Jahren nach der Diagnose eine Therapie mit einem injizierbaren immunmodulierenden Medikament (Interferon beta oder
Die statistische Auswertung der Gesamtdaten ergab zunächst keinen Unterschied zwischen den drei Gruppen, verglichen die Forscher jedoch frühere Pillen-Nutzerinnen mit Nicht-Nutzerinnen, hatten Frauen, die in der Vergangenheit hormonell verhütet hatten, eine deutlich niedrigere Schubrate als Nicht-Nutzerinnen. Auch Frauen, die während der MS-Behandlung hormonell verhüteten, hatten eine niedrigere jährliche Schubrate als Nicht-Nutzerinnen, allerdings erwies sich der Unterschied als nicht signifikant.
Die Wissenschaftler folgern daraus, dass eine frühere oder aktuelle Nutzung oraler Kontrazeptiva bei Frauen mit neu diagnostizierter und behandelter MS nicht mit einem erhöhten Schubrisiko verbunden ist.
Quelle: Mult Scler, 1. Februar 2017; doi: 10.1177/1352458517692420