Profitieren MS-Betroffene von neuen Medien?
BAD MERGENTHEIM (Biermann) – Die Diagnose MS trifft häufig junge Menschen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. In dieser Altersgruppe ist zugleich der tägliche Umgang mit neuen Medien selbstverständlich. Dies will sich jetzt das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim mit einer innovativen Studie zunutze machen: Lässt sich durch Aufklärung und Begleitung von Menschen mit Multipler Sklerose via Facebook und Co. eine bessere Therapietreue erreichen?
Konsequente Einnahme der Medikamente wichtig
"Multiple Sklerose ist eine Autoimmunstörung, bei der körpereigene Immunzellen gesundes Nervengewebe angreifen und schließlich zerstören", erläutert Prof. Mathias Mäurer, Chefarzt der Klinik für Neurologie im Caritas-Krankenhaus. Medikamente, die das
"Wir wissen aber, dass rund 30 bis 40 Prozent der Betroffenen eine Therapie vorzeitig abbrechen“, beschreibt der Chefarzt die Situation. Mit oft schweren Folgen: „Die Schäden an den Nervenfasern lassen sich nicht mehr reparieren oder umkehren."
Umfrage zum Nutzerverhalten gestartet
Hier setzt die neue Studie an. "Wir möchten im ersten Schritt klären, wie Personen mit Multipler Sklerose das Internet nutzen, um sich Informationen über die Erkrankung zu verschaffen, beziehungsweise welche anderen Informationsquellen sie nutzen."
Dafür läuft in Nordwürttemberg nun eine groß angelegte Fragebogenaktion, die das Nutzungsverhalten, aber auch die Lebensqualität und Aktivität von MS-Betroffenen erfassen soll. Dabei fragen die Studieninitiatoren auch ab, ob Interesse an Informationen innerhalb von sozialen Netzwerken besteht. In einem zweiten Schritt sollen anhand der Fragebögen dann Studienteilnehmer ausgesucht werden, die innerhalb eines sozialen Netzwerkes betreut werden.
Ziel ist es, durch die intensive Kommunikation eine Verbesserung der Therapietreue und Lebensqualität derjenigen Studienteilnehmer zu erreichen, die Zugang zu der geschlossenen Gruppe erhalten haben.
Das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim ist Mitglied im Kompetenznetz Multiple Sklerose. Weitere Informationen zur Studie erteilt Alexandra Vogt, MS-Nurse, unter Telefon: 07931 / 58-34 07.