Regulatorische T-Zellen als Strategie gegen Autoimmunerkrankungen
DRESDEN (BIERMANN) – Aktuelle Forschungsergebnisse aus Dresden bieten einen neuen Ansatz für die Suche nach Therapien gegen Autoimmunerkrankungen. Die Wissenschaftler entdeckten einen weiteren Pool an Vorläuferzellen, die sich zu regulatorischen T-Zellen (T reg) entwickeln können. Diese sind in der Lage, die zerstörerischen Zellen des Immunsystems zu hemmen.
Menschen, die genetisch bedingt weniger T reg-Zellen bilden, erkranken oft bereits im frühen Kindesalter an schweren Autoimmunerkrankungen. Daher geht die Wissenschaft davon aus, dass diese Zellform wichtig ist, um Autoimmunerkrankungen zu unterdrücken. Eine Vermehrung der T reg-Zellen könnte aber auch ein vielversprechender Ansatz im Kampf gegen diese Erkrankungen sein. Vorausgesetzt man versteht, wie sich die Zellen bilden.
Bislang gingen Immunologen davon aus, dass T reg-Zellen ausschließlich im Thymus entstehen. Da sich dieser im Laufe des Lebens immer mehr zurückbildet, würden dann mit zunehmenden Alter auch immer weniger neue T reg-Zellen gebildet. Die Wissenschaftler aus Dresden fanden aber auch außerhalb des Thymus Vorläuferzellen, die sich zu T reg-Zellen weiterentwickeln können.
"Die neu entdeckten Vorläuferzellen außerhalb des Thymus sind in hoher Anzahl in Lymphknoten zu finden und tragen maßgeblich zur Gesamtpopulation von T reg-Zellen im gesunden Organismus bei, und zwar unabhängig vom Alter", erläuterte Dr. Karsten Kretschmer, der die Untersuchungen leitete.
Die Charakterisierung der Zellen ergab unerwartete Einblicke in die Prozesse, die ablaufen müssen, damit sich aus den Vorläuferzellen funktionsfähige T reg-Zellen entwickeln. Diese Erkenntnisse könnten zukünftig dabei helfen, die Reifung dieser Zellen gezielt zu unterstützen und so gegen Autoimmunerkrankungen anzukämpfen.
Erste Erfolge konnten die Wissenschaftler bereits für die Vorbeugung von Typ-1-Diabetes erzielen. Die Erkrankung entsteht, wenn das körpereigene
Quelle: DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden, Mitteilung vom 7. Juli 2010