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"Schlafende Viren" stören Selbstheilungskräfte

DÜSSELDORF (Biermann) – Inaktive Viren, die im Laufe der Evolution durch Virusinfektionen ins menschliche Erbgut gelangt sind, können im Fall ihrer Reaktivierung die Selbstheilungskräfte des zentralen Nervensystems stören. Das hat eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern um den Zellbiologen Prof. Patrick Küry von der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Düsseldorf jetzt nachgewiesen.

Forscher vermuten schon länger, dass diese sogenannten humanen endogenen Retroviren (HERV) auch den Verlauf sowie die Regeneration bei Multipler Sklerose beeinflussen. Nun konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass die Regeneration von Schäden an der MyelinscheideNervenfaserhülle, die das Axon umgibt und aus Myelin gebildet wird. durch das Hüllprotein Env eines reaktivierten, "schlafenden" Virus gestört wird – das HERV-W. Viren bestehen zumeist nur aus einer Proteinhülle und Nukleinsäuren.

"Sein Hüllprotein scheint durch Immunzellen ins Gehirn gebracht zu werden und trifft dort auf viele für die Wiederherstellung der Myelinscheiden erforderliche Vorläuferzellen, die durch diesen Kontakt in ihrer Reifungsfähigkeit geschwächt werden", erklärte Küry. Die Forscher wollen nun die Funktionalität des Retrovirus HERV-W im Detail untersuchen. Dazu haben sie bereits neutralisierende AntikörperAntikörper werden von so genannten B-Lymphozyten gebildet. Sie bilden mit einem Antigen, für das sie spezifisch sind, einen so genannten Antigen-Antikörper-Komplex. Durch diese Komplexierung werden verschiedene Abwehrmechanismen aktiviert., die gegen das ENV-Protein gerichtet sind, entwickelt – mit dem Ziel, diese bei der MS-Therapie einzusetzen.


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