Schneller zur richtigen Basistherapie

WÜRZBURG (Biermann) – Mit der Zulassung neuer Medikamente zur Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) hat die Zahl der Therapieoptionen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Allerdings fehlen immer noch klare Empfehlungen, welches Medikament für welchen Betroffenen am besten geeignet ist. Diese Lücken konnten Würzburger Wissenschaftler nun zumindest für zwei Basistherapeutika schließen.
„Wir können bislang nicht einmal vorhersagen, wann ein Patient einen nächsten Schub entwickeln wird oder ob nach einem ersten Schub überhaupt eine MS entsteht“, erklärte Stefanie Kürten, Professorin für Anatomie und Zellbiologie an der Universität Würzburg. Auch in der Therapie der MS werde häufig ein Medikament ausprobiert, und wenn es nicht wirke, durch ein anderes ersetzt, sagte Kürten. Dieses Vorgehen sei sowohl für die Betroffenen als auch für Ärzte sehr unbefriedigend – zumal bekannt sei, dass die MS frühzeitig effizient behandelt werden müsse, um auf lange Sicht ihr Fortschreiten und den Verlust von Hirngewebe zu verhindern, erklärte die Wissenschaftlerin.
B-Zellen eignen sich als Biomarker
Kürtens Team ist es nun gelungen, einen Bluttest zu entwickeln, der Auskunft darüber gibt, ob in der Frühphase der MS
Für den Test isolieren die Wissenschaftler aus Blutproben die weißen Blutzellen und stimulieren diese vier Tage lang in einer Zellkultur derart, dass die Gedächtnis-B-Zellen des Immunsystems damit anfangen,
Klinische Studie mit mehr Patienten nötig
Bislang haben die Wissenschaftler Tests mit insgesamt 57 MS-Betroffenen durchgeführt. Bevor die neuen Erkenntnisse jedoch Eingang in die Routinebehandlung finden können, müssen sie bei einer klinischen Studie mit größeren Patientenzahlen abgesichert werden. Eine solche Studie soll laut Kürten zeitnah starten.