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Schwangerschaften könnten MS-Risiko senken

MELBOURNE (Biermann) – Schwangerschaften könnten Frauen zu einem gewissen Grad vor MS schützen. Zu diesem Schluss kommen australische Forscher in der medizinischen Fachzeitschrift "Neurology". "In unserer Studie sank das MS-Risiko mit jeder Schwangerschaft, und der Effekt war von Dauer", berichtet Dr. Anne-Louise Ponsonby vom Murdoch Children’s Research Institute in Melbourne.

Ponsonby und ihre Kollegen werteten Informationen von 282 australischen Männern und Frauen aus, bei denen eine beginnende DemyelinisierungUnter Demyelinisierung versteht man die Schädigung sowie den Verlust von MyelinAls Myelin bezeichnet man die Hüll- und Isoliersubstanz der Nervenfasern, die aus Lipiden und Proteinen besteht. Sie umgibt Nervenzellkörper und Axone und fördert die schnellere Weiterleitung einer Information. Im Zentralen Nervensystem wird es von OligodendrozytenGliazellen im ZNSZentralnervensystem, die Myelin im zentralen Nervensystem bilden., im peripheren Nervensystem von den Schwann-Zellen gebildet. (= Substanz, die Axone und Nervenzellkörper schützt und isoliert). im zentralen Nervensystem festgestellt worden war; sie hatten erste MS-ähnliche Symptome, aber noch keine Multiple Sklerose. Verglichen wurden sie mit 542 Männern und Frauen ohne MS-Symptome.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Frauen, die zweimal oder häufiger schwanger gewesen waren, im Vergleich zu Frauen ohne Kinder ein nur ein Viertel so großes MS-Risiko hatten. Mit zunehmender Zahl der Schwangerschaften sank das MS-Risiko immer weiter ab; bei fünf Schwangerschaften sogar bis auf ein Zwanzigstel.

Bei den männlichen Studienteilnehmern gab es keinen Zusammenhang zwischen MS-Risiko und Vaterschaft.

"Die MS-Raten sind in den vergangenen Jahrzehnten angestiegen. Unsere Forschungsergebnisse deuten an, dass dies auch daran liegen könnte, dass Frauen heutzutage später und auch weniger Kinder bekommen als früher", vermutet Ponsonby.


Quelle: Neurology 2012 Mar 20;78(12):867-74.




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