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Stammzellen aus Hodengewebe

TÜBINGEN (MedCon) – Forschern der Universität Tübingen ist es erstmals gelungen, aus dem Hodengewebe von Erwachsenen stabile Stammzellen zu gewinnen. Damit haben die Wissenschaftler einen weiteren Weg gefunden, wie die Hoffnungsträger vieler chronisch Kranker ohne die Zerstörung von Embryos generiert werden können.

Wie Prof. Arnulf Stenzl und Kollegen von den Universitäten Tübingen, Köln und London in der Zeitschrift Nature berichten, verhielten sich die aus Hodengeweben gewonnen menschlichen adulten Stammzellen in Tests fast genauso wie embryonale Stammzellen und ließen sich in ganz unterschiedliche Zell- und Gewebetypen entwickeln.

Nach Einschätzung der Wissenschaftler eröffnet ihre Methode der Gewinnung von adulten Stammzellen in Zukunft möglicherweise einen einfachen und ethisch unumstrittenen Weg zu individuellen Zelltherapien. Außerdem haben die adulten menschlichen Stammzellen gegenüber den embryonalen Stammzellen einen weiteren Vorteil: Schließlich könnte man sie für die Behandlung von Krankheiten für jeden Patienten individuell mit dem eigenen Erbgut und hundertprozentig passenden Gewebemerkmalen herstellen. Dadurch würden sie vom ImmunsystemDas Immunsystem ist ein komplexes System von Zellen und Zellfunktionen in einem Lebewesen. Es dient der Abwehr von fremden Substanzen und Krankheitserregern. nicht abgestoßen. Allerdings sei es bis zur tatsächlichen Therapie von Erkrankungen durch Stammzellen noch ein weiter Weg, geben die Forscher zu bedenken.

Die Zellen aus dem Hodengewebe, an denen die Wissenschaftler geforscht haben, wurden durch eine routinemäßige Gewebeentnahme bei erwachsenen Männern gewonnen. Diese Zellen stellen unter normalen Bedingungen Spermatozyten und später die Spermien her.

Quelle: Eberhard Karls Universität Tübingen, Pressemitteilung vom 8. Oktober 2008; Nature 2008, Online-Vorabveröffentlichung vom 8. Oktober


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