Stammzelltherapie bei früher MS – ermutigende Ergebnisse
CHICAGO (MedCon) – Eine Therapie mit Stammzellen aus dem Knochenmark hat in einer Studie das Fortschreiten der Multiplen Sklerose verlangsamt. Mangels Vergleichsgruppe sind die Ergebnisse, die in der Märzausgabe von Lancet Neurology erschienen sind, jedoch kein Beweis für die Wirksamkeit der Therapie, die zudem nicht ohne Risiken ist.
Bei dem Therapieansatz wird das aggressive
Für die aktuelle Studie wählte Studienleiter Richard Burt von der Feinberg School of Medicine in Chicago Patienten aus, deren Erkrankung weniger weit fortgeschritten war. Es handelte sich um 21 Patienten im Alter von 20 bis 53 Jahren mit schubförmig remittierender Verlaufsform (RRMS), bei denen der Beginn der Erkrankung im Durchschnitt erst fünf Jahre zurücklag.
Die Studienteilnehmer hatten nicht auf eine mindestens sechsmonatige Behandlung mit Interferon beta angesprochen. Außerdem hatten die Patienten in den vorangegangenen zwölf Monaten zwei mit Steroiden behandelte Rezidive erlitten oder es war zu neuen Läsionen in der
Die Therapien wurden zwischen Januar 2003 und Februar 2005 durchgeführt. In den darauffolgenden 24 bis 48 Monaten stabilisierte sich der Zustand der Patienten. Zwar erlitten fünf der 21 Patienten zwischenzeitig einen neuen Schub, von dem sie sich allerdings vollständig erholten.
Bei 17 der 21 Patienten kam es sogar zu einer Verbesserung um wenigstens einen Punkt auf der
Als Nebenwirkungen der Therapie infizierte sich ein Patient mit Clostridium difficile und entwickelte eine Diarrhoe, bei zwei Patienten kam es zu einem Herpes zoster, zwei weitere entwickelten eine immun-thrombozytopenische Purpura, eine Autoimmunkrankheit, die die Blutplättchen betrifft. Alle Patienten erholten sich von den Komplikationen.
Der Herausgeber der Ausgabe, Gianluigi Mancardi von der Universität Genua, hält die Toxizität der Therapie zwar für vertretbar, bezweifelt allerdings angesichts der fünf Patienten mit erneuten Schüben, dass die Therapie auf lange Sicht erfolgreich sein wird.
Quelle: Burt R. K. et al., The Lancet Neurology, 2009 Jan 30; www.thelancet.com