Stress führt nicht zu MS
BERGEN (Biermann) – Stress in Beruf und Privatleben oder schlimme Erlebnisse erhöhen nicht das Risiko, an Multipler Sklerose zu erkranken. Dies haben nun norwegische Wissenschaftler herausgefunden und widerlegen damit eine gängige Meinung. "Obwohl wir wissen, dass Stressmomente das Risiko für MS-
Um dies herauszufinden, befragten die Wissenschaftler mehr als 230000 Frauen zu Stress in der Familie und im Beruf sowie zu traumatischen Erlebnissen in Kindheit und Jugend wie beispielsweise körperliche Misshandlung oder sexuellen Missbrauch. Rund 380 Studienteilnehmerinnen erkrankten an MS.
Berücksichtigten die Forscher die Angaben der Studienteilnehmerinnen sowie weitere Faktoren wie das Alter, den Body-Mass-Index im Alter von 18 Jahren oder das Rauchverhalten der Frauen, zeigte sich, dass selbst großer Stress im Privatleben das Risiko, an MS zu erkranken, nicht ansteigen ließ. Auch schlimme Erlebnisse in Kindheit und Jugend hatten keinen Einfluss auf das MS-Risiko.
"Dies schließt Stress als Hauptrisikofaktor für Multiple Sklerose aus", erklärte Riise. Weitere Untersuchungen sollten sich jedoch auf sich wiederholende und feiner differenzierte Stressparameter konzentrieren, um diese Erkenntnis zu bestätigen.
Quelle: Neurology 2011, 76: 1866-1871