Touchscreen-PC sorgt für neue Perspektiven in der MS-Therapie
DRESDEN (Biermann) – Ärzte und Wissenschaftler der Universität Dresden haben eine Software entwickelt, die eine bessere Betreuung von MS-Betroffenen ermöglichen und ihnen weite Wege in die Klinik ersparen soll.
Dazu ist allerdings zunächst die Mitarbeit der Betroffenen gefragt: Statt im Wartezimmer oder während einer Infusionsbehandlung in Illustrierten zu blättern, können sie an modernen Touchscreen-PCs wichtige Informationen über ihre Erkrankung selbstständig in das so genannte Multiple-Sklerose-Dokumentationssystem MSDS 3D eingeben. Diese Daten werden dann vom medizinischen Personal ausgewertet.
Neben Fragebögen zu krankheitsrelevanten Beschwerden und zur Lebensqualität enthält das Programm unter anderem ein Quiz, mit dem sich das Wissen zur medikamentösen Therapie prüfen lässt. Die Eingaben sind vom Arzt einsehbar und liefern unter anderem Hinweise für das persönliche Gespräch mit den Betroffenen und daran anknüpfende Therapieentscheidungen.
Zudem ermöglicht das neue System dem medizinischen Personal einen kompletten Überblick darüber, welche Therapieschritte anstehen und welche bereits abgeschlossen sind.
In Zukunft sollen bestimmte Funktionen des Managementsystems von den MS-Betroffenen verstärkt auch vom heimischen PC oder ihrem Smartphone aus nutzbar sein. Durch die mobile Applikation kann der Patient seinen Arzt von Zuhause aus jederzeit über seinen Krankheitsverlauf informieren, einen Termin vereinbaren oder vom medizinischen Personal Ratschläge und Aufgaben erhalten. „Unser System könnte in Zukunft gerade in Regionen mit einer geringen Ärztedichte dazu beitragen, eine adäquate medizinische Versorgung von MS-Betroffenen sicherzustellen“, ist Studienleiter Prof. Tjalf Ziemssen überzeugt.
Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, 06. Mai 2011