Treue Follower immer wieder abholen

Das Resultat heute: Über 7.000 Follower auf Facebook, Instagram oder YouTube und mehrere veröffentlichte Bücher. Wir haben mit Heike Führ über ihr Leben als Bloggerin gesprochen.
Seit wann haben Sie die Diagnose MS?
Meine Diagnose erhielt ich im Jahr 1994. Das war für mich ein Schock. Ich hatte zu dieser Zeit zwei Kinder im Alter von sechs und neun Jahren. Da macht man sich ganz viele Gedanken, wie das Leben jetzt weitergeht. Ich hatte aber zum Glück sehr viel Hilfe und die Symptome des ersten Schubes bildeten sich schnell wieder zurück. Ab dann hat mich mein Optimismus wieder getragen.
Wie kamen Sie darauf einen Blog zu schreiben?
Auf meinem 50. Geburtstag habe ich meine MS eine Rede halten lassen, die unglaublich gut ankam. Ein guter Freund sagte zu mir: „Du musst genau das, was du da gerade gesagt hast, in die Welt hinaustragen.“ Also fing ich an zu schreiben. Mir tut das Schreiben einfach gut, es ist wie eine Art therapeutisches Schreiben. Und zusätzlich beflügelt es mich, wenn ich sehe, dass meine Texte auch anderen Menschen guttun.
Welche Themen interessieren Ihre Follower besonders?
Ich schreibe sehr viel über die sogenannten unsichtbaren Symptome der MS. Die
Was gefällt Ihnen an den sozialen Medien?
Ich finde, dass man mit den sozialen Medien viele Menschen erreichen kann. Man kann sich international vernetzen. Auf Instagram habe ich Leute aus den USA oder Australien, die mir folgen oder denen ich folge. Wenn ich amerikanischen Seiten folge, bekomme ich noch einmal ganz andere Informationen. Das bereichert mich, meine Texte und meine Follower. Ich bin wirklich ein Fan der sozialen Medien! Gerade unter MS-Betroffenen gibt es viele einsame Menschen, für die es unglaublich wichtig ist, dass es solche Seiten zum Austausch gibt. Nicht jeder hat die Kraft raus zu gehen und den direkten Kontakt zu anderen zu suchen.
Gibt es etwas, das Sie anderen Betroffenen mit auf den Weg geben möchten?
Mir ist es wichtig, einen gewissen Lebensmut und Optimismus zu verbreiten. Die Symptome und so manches Drama, das man mit der MS erlebt, benenne ich klar. Es ist wichtig, sich den Symptomen zu stellen und sie nicht zu verleugnen. Man muss ihnen die Stirn bieten, sie aber auch akzeptieren und nicht gegen sie ankämpfen. Nur so kann man nach vorne schauen und Hoffnung bewahren.
Sie möchten mehr über Heike Führ erfahren? Ihren Blog finden Sie unter www.multiple-arts.com. Dort spricht sie auch über ihr neustes Buch „Fragen und Antworten rund um die MS“.