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Verengte Venen sind nicht schuld an MS

AMSTERDAM (Biermann) – Intensiver Forschung zum Trotz konnte die Ursache der Multiplen Sklerose bislang noch nicht vollständig aufgeklärt werden. Forscher gehen davon aus, dass ihrer Entstehung Umweltfaktoren in Kombination mit einer genetischen Veranlagung zugrunde liegen. Als relativ gesichert gilt auch, dass bei MS körpereigene Abwehrzellen das MyelinAls Myelin bezeichnet man die Hüll- und Isoliersubstanz der Nervenfasern, die aus Lipiden und Proteinen besteht. Sie umgibt Nervenzellkörper und Axone und fördert die schnellere Weiterleitung einer Information. Im Zentralen Nervensystem wird es von OligodendrozytenGliazellen im ZNSZentralnervensystem, die Myelin im zentralen Nervensystem bilden., im peripheren Nervensystem von den Schwann-Zellen gebildet. in Gehirn und Rückenmark angreifen. Zur Frage, wie es dazu kommt, existieren - trotz oder gerade aufgrund umfangreicher Forschungsarbeiten - zahlreiche ungesicherte Hypothesen.
So gut wie widerlegt zu sein scheint derzeit zumindest die Theorie von der chronischen cerebrospinalen venösen Insuffzienz (CCSVI) als Ursache der MS, die der italienische Wissenschaftler Zamboni in den Jahre 2008/2009 aufstellte. In zahlreichen Folgestudien gelang es Wissenschaftlern aus aller Welt nämlich nicht, die Ergebnisse des Italieners zu reproduzieren.

Dennoch werben inzwischen zahlreiche Privatkliniken mit der Möglichkeit, die CCSVI operativ zu beheben und damit die MS zu behandeln. In einem Manifest, das auf dem ECTRIMS-Kongress im Herbst vergangenen Jahres in Amsterdam vorgestellt wurde, warnen führende MS-Forscher jedoch vor den hohen Risiken und dem Fehlen jeder wissenschaftlichen Basis für die kostspieligen Operationen.


Quelle: Krogias, C. et al. (2011): Chronic cerebrospinal venous insufficiency (CCSVI) in multiple sclerosis – from "the big idea" to "the perfect" crime. ECTRIMS 2011, Amsterdam




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