Verengte Venen sind nicht schuld an MS
AMSTERDAM (Biermann) – Intensiver Forschung zum Trotz konnte die Ursache der Multiplen Sklerose bislang noch nicht vollständig aufgeklärt werden. Forscher gehen davon aus, dass ihrer Entstehung Umweltfaktoren in Kombination mit einer genetischen Veranlagung zugrunde liegen. Als relativ gesichert gilt auch, dass bei MS körpereigene Abwehrzellen das
So gut wie widerlegt zu sein scheint derzeit zumindest die Theorie von der chronischen cerebrospinalen venösen Insuffzienz (CCSVI) als Ursache der MS, die der italienische Wissenschaftler Zamboni in den Jahre 2008/2009 aufstellte. In zahlreichen Folgestudien gelang es Wissenschaftlern aus aller Welt nämlich nicht, die Ergebnisse des Italieners zu reproduzieren.
Dennoch werben inzwischen zahlreiche Privatkliniken mit der Möglichkeit, die CCSVI operativ zu beheben und damit die MS zu behandeln. In einem Manifest, das auf dem ECTRIMS-Kongress im Herbst vergangenen Jahres in Amsterdam vorgestellt wurde, warnen führende MS-Forscher jedoch vor den hohen Risiken und dem Fehlen jeder wissenschaftlichen Basis für die kostspieligen Operationen.
Quelle: Krogias, C. et al. (2011): Chronic cerebrospinal venous insufficiency (CCSVI) in multiple sclerosis – from "the big idea" to "the perfect" crime. ECTRIMS 2011, Amsterdam