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Verräterische Spuren im Blut

WÜRZBURG (Biermann) – Mediziner der Universität Würzburg haben einen Bluttest entwickelt, der die frühzeitige Entdeckung von teilweise schwer diagnostizierbaren Erkrankungen ermöglicht, darunter verschiedene Tumorerkrankungen sowie Multiple Sklerose. Im Visier der Forscher: Winzige Moleküle, die eine wichtige Rolle bei der Regulation der Erbinformation in den Zellen spielen. Sie lagern sich an bestimmte Abschnitte des Erbguts an und wirken so indirekt auf die Bildung von Eiweißen ein. Damit sind sie auch an vielen Krankheitsprozessen beteiligt.

"Die Trefferquote war in vielen Fällen sehr hoch", erklärte Dr. Jörg Wischhusen, einer der an der Studie beteiligten Wissenschaftler. So betrug sie bei einzelnen Krankheitsbildern über 99 Prozent. "Gemessen an den Tests, die bisher existieren, ist das ein sehr gutes Abschneiden", sagte der Forscher. Insgesamt habe der Test "eine hohe Spezifität für die einzelnen Krankheitsbilder gezeigt, die diagnostisch gut voneinander und von gesunden Kontrollgruppen unterschieden werden konnten".

Die Wissenschaftler hoffen nun, mit einem einzigen Bluttest eine Vielzahl von Erkrankungen mit hoher Zuverlässigkeit diagnostizieren zu können. Bis es soweit ist, kann allerdings noch einige Zeit verstreichen: „Da ist noch viel Arbeit, viel Geld und einiges an Untersuchungen notwendig, bis tatsächlich ein marktreifes Produkt die Zulassung erhält“, glaubt Wischhusen. Immerhin: Eine Heidelberger Firma arbeitet bereits daran.


Quelle: Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 04.09.2011; Nature Methods, 4. September 2011 (doi: 10.1038/nmeth.1682)


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