Vibrationstraining lindert körperliche und mentale Beeinträchtigungen
EL PASO (Biermann) – Vibrationstraining scheint die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit von Menschen mit Multipler Sklerose (MS) zu fördern und bereits aufgetretene Einschränkungen zu bessern. Dies geht aus einer kleinen Pilotstudie US-amerikanischer Forscher hervor, die 25 Personen mit klinisch bestätigter MS über acht Wochen hinweg ein Training auf einer seitenalternierenden Vibrationsplatte hatten absolvieren lassen.
Vibrationstraining oder Schwingungstraining ist eine Trainingsmethode, bei der die übende Person auf einer vibrierenden Platte steht, die in einem Frequenzbereich von etwa 5 bis 60 Hertz schwingt. Dabei sollen Dehnreflexe der Muskulatur ausgelöst und Muskelkontraktionen hervorgerufen werden. Vibrationstraining wird im Leistungssport ebenso wie im Bereich der Rehabilitation zur Leistungssteigerung der Muskulatur sowie zur Verbesserung von Koordination und Gleichgewicht eingesetzt.
Vor und im Anschluss an die Trainingsphase ließen die Wissenschaftler die Studienteilnehmer ihre MS-bedingten Einschränkungen mithilfe zweier Skalen (Patient Determined Disability Steps (PDDS) und MS Functional Composite (MSFC)) selbst beurteilen.
Dabei zeigte sich, dass die Probanden ihre Defizite nach dem Training als signifikant verbessert einschätzten. Diese Besserung betraf sowohl die Funktion der oberen und unteren Extremitäten als auch die mentale Leistungsfähigkeit.
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Vibrationstraining eine vielversprechende Alternative sein könnte, um den Behinderungsgrad von Menschen mit MS zu reduzieren“, schlussfolgern die Autoren aus ihren Daten.
Quelle: J Neurol Sci 2016;369:96-101.