Viel trinken ist wichtig
Wer seinem Körper zu wenig Flüssigkeit zuführt, riskiert womöglich verminderte Leistungsfähigkeit, verlangsamtes Denken und Konzentrationsverlust. Auch Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Harnwegsinfektionen, Nierenprobleme und Verstopfung können auftreten.
Durstsignal kommt oft zu spät
Da der Körper erst dann das Durstsignal sendet, wenn der Wassergehalt im Blut bereits stark gesunken ist, ist präventives trinken wichtig. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser zu sich zu nehmen.
Neben den genannten Symptomen verstärkt eine zu geringe Trinkmenge auch die Anfälligkeit der Blase. Wird diese immer nur tröpfchenweise gefüllt, verlernt sie, sich zu entfalten, ihr Volumen wird immer kleiner und die Infektionsgefahr steigt.
MS-typische Blasenprobleme
Anders als bei der normalen Inkontinenz, bei der ein Urinverlust stattfindet, weil der Blasenschließmuskel nicht richtig dicht hält, liegt bei MS eine neurologische Störung der fein aufeinander abgestimmten Blasenfunktionsmechanismen vor. Im Wesentlichen lassen sich drei Formen unterscheiden:
Die überaktive Blase (Dranginkontinenz), die mit häufigen Harndrang, Inkontinenz und Einnässen einhergeht.
Eine Blase, die sich häufig, aber unvollständig entleert (Blasen-Hyporeflexie).
Eine Kombination aus Dranginkontinenz und unzureichender Blasenentleerung: In diesem Fall sind Blasenschließmuskel und Blasenfunktion nicht optimal aufeinander abgestimmt
Das Arztgespräch nicht zu lange hinauszögern
Blasenfunktionsstörungen entwickeln sich fast immer schleichend. Welche Form der Funktionsstörung vorliegt, kann ein Facharzt diagnostizieren, etwa indem er die vollständige Blasenentleerung mit dem Ultraschall untersucht oder mit einer urodynamischen Untersuchung die Druckverhältnisse in der Blase überprüft. Zur Diagnostik gehört auch eine Urinuntersuchung, um Entzündungen oder andere Ursachen für die Symptome auszuschließen.
Behandlungsoptionen
Je nach Diagnose können unterschiedliche Medikamente entweder die Blase ruhigstellen, um den Harndrang zu mindern – manchmal sogar mit dem Nebeneffekt, dass die ruhiggestellte Blase weniger infektanfällig ist –, oder dem Blasenschließmuskel helfen, sich zu öffnen. Bleibt die Blase trotz einer Medikamententherapie überaktiv, kann sie mit Botulinumtoxin teilweise oder ganz ruhiggestellt werden. Das ist wichtig bei Betroffenen, deren Blase den Harn zu den Nieren zurückdrückt. Die Blase muss dann regelmäßig vom Betroffenen selbst über einen Katheter entleert werden.
Gezielter Muskelaufbau hilft gegen Blasenstörungen
Eine gute Beckenbodenmuskulatur unterstützt die normale Funktion der Blase und ist für die Erhaltung der Kontinenz wichtig. Die richtigen Übungen für den Beckenboden lernt man am besten beim Physiotherapeuten. Für einen dauerhaften Erfolg ist es jedoch wichtig, auch zu Hause regelmäßig zu trainieren.
Auch bestimmte Sportarten wie Radfahren, Schwimmen, (Nordic) Walking, Gymnastik und
Ratgeber bei Blasen- und Darmstörungen
Die Broschüre "Inkontinenz" enthält ausführliche Informationen über die unterschiedlichen Formen der Inkontinenz und dazugehörigen diagnostischen Verfahren. Zudem erklären Fachleute, wie eine sachgerechte Therapie die Beschwerden lindern kann. Diese Informationsbroschüre ist für alle Aktiv mit MS Mitglieder kostenlos im Aktiv mit MS Shop bestellbar.
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