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Vorzeichen des Krankheitsverlaufes untersucht: EDSS-Wert wichtig

PITTSBURGH (BIERMANN) – Erholen sich Patienten mit Multipler Sklerose nach ihren ersten beiden Schüben nicht gut, so könnte das ein Anzeichen dafür sein, dass ihre Krankheit in den nächsten fünf Jahren schwerer verläuft.

Amerikanische Wissenschaftler suchten nach Faktoren, die eine Aussage über den zukünftigen Verlauf der MS-Erkrankung zulassen. Dafür prüften sie fünf mögliche Risikofaktoren bei 207 Menschen mit schubförmig remittierender MS, deren Krankheit innerhalb eines Jahres nach dem zweiten Schub und höchstens zwei Jahre nach dem ersten Schub diagnostiziert wurde.

Zu den untersuchten Anzeichen gehörten das Alter (30 Prozent der Studienteilnehmer waren zum Zeitpunkt ihres ersten Schubes 40 Jahre oder älter), die Schubhäufigkeit (38 Prozent hatten mehr als zwei SchübeEin Schub bei MS bedeutet, dass neue Symptome oder Beschwerden auftreten oder sich schon bestehende Krankheitszeichen verschlimmern. Dies ist Ausdruck einer erneuten Entzündungsaktivität im Gehirn. innerhalb von zwei Jahren), das Geschlecht (24 Prozent Männer), die Symptomatik zu Beginn der Krankheit (bei 58 Prozent wirkte sich die Krankheit zunächst auf die MotorikAls Motorik werden die vom Gehirn gesteuerten Bewegungsvorgänge bezeichnet. Bewegungsmuster werden im Kortex (Großhirn) entworfen und werden über das Rückenmark sowie die peripheren Nerven zum Muskel weitergeleitet. aus) und die Mobilität (28 Prozent wiesen einen EDSSDie EDSS (Expanded Disability Status Scale), auch als Kurtzke-Skalasiehe EDSS bekannt, ist eine Skala zur Erfassung von neurologischen Ausfällen. Dabei werden die Stufen 0-10 unterschieden: Die Stufe 0 entspricht keiner Behinderung. Es werden insbesondere die Gehfähigkeit sowie acht weitere Funktionssysteme bewertet, z.B. bedeutet EDSS 2.0 leichte Behinderung in einem funktionellen System, EDSS 4.0 gehfähig ohne  Hilfe und Ruhepause für mindestens 500m und während 12 Stunden aktiv trotz relativ schwerer Behinderung. EDSS 6.0 bedeutet gehfähig für etwa 100m mit einseitiger oder zeitweiliger Unterstützung (Gehhilfe). Auf Stufe 9 ist der Betroffene hingegen vollständig pflegebedürftig. 10 bedeutet Tod durch MS. Eine detaillierte Übersicht zum EDSS finden Sie auf der Seite der DMSG. größer 1,5 nach dem zweiten Schub auf). Der EDSS-Wert gibt Auskunft über den Grad der Behinderung eines MS-Patienten.

Die Auswertung der Daten ergab: Der EDSS-Wert nach den ersten Schüben eignete sich am besten, um eine Aussage über den Krankheitsverlauf zu treffen. Ist dieser hoch, könnte das zum Beispiel daran liegen, dass sich die Symptome der ersten Schübe schlecht zurückbilden und der Patient sich schlecht erholt. Ein hoher EDSS-Wert könnte demnach ein Zeichen für einen schwereren Krankheitsverlauf sein. Aber auch wenn mehrere der untersuchten Faktoren gleichzeitig vorlagen, stieg das Risiko des Patienten für einen schwereren Krankheitsverlauf.

Quelle: Journal of Neurological Science, Onlineveröffentlichung vom 3. März 2010


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