Vorzeichen des Krankheitsverlaufes untersucht: EDSS-Wert wichtig
PITTSBURGH (BIERMANN) – Erholen sich Patienten mit Multipler Sklerose nach ihren ersten beiden Schüben nicht gut, so könnte das ein Anzeichen dafür sein, dass ihre Krankheit in den nächsten fünf Jahren schwerer verläuft.
Amerikanische Wissenschaftler suchten nach Faktoren, die eine Aussage über den zukünftigen Verlauf der MS-Erkrankung zulassen. Dafür prüften sie fünf mögliche Risikofaktoren bei 207 Menschen mit schubförmig remittierender MS, deren Krankheit innerhalb eines Jahres nach dem zweiten Schub und höchstens zwei Jahre nach dem ersten Schub diagnostiziert wurde.
Zu den untersuchten Anzeichen gehörten das Alter (30 Prozent der Studienteilnehmer waren zum Zeitpunkt ihres ersten Schubes 40 Jahre oder älter), die Schubhäufigkeit (38 Prozent hatten mehr als zwei
Die Auswertung der Daten ergab: Der EDSS-Wert nach den ersten Schüben eignete sich am besten, um eine Aussage über den Krankheitsverlauf zu treffen. Ist dieser hoch, könnte das zum Beispiel daran liegen, dass sich die Symptome der ersten Schübe schlecht zurückbilden und der Patient sich schlecht erholt. Ein hoher EDSS-Wert könnte demnach ein Zeichen für einen schwereren Krankheitsverlauf sein. Aber auch wenn mehrere der untersuchten Faktoren gleichzeitig vorlagen, stieg das Risiko des Patienten für einen schwereren Krankheitsverlauf.
Quelle: Journal of Neurological Science, Onlineveröffentlichung vom 3. März 2010