Wem hilft welches Medikament?
ROSTOCK (MedCon) – Neurowissenschaftler der Universität Rostock wollen ein Proteinraster erstellen, mit dessen Hilfe sich herausfinden lässt, welcher MS-Patient auf welches Medikament besonders gut anspricht. Dazu sind sie in das europaweite Projekt UEPHA MS (United Europeans for the Development of Pharmacogenomics in Multiple Sclerosis) eingebunden, das zehn internationale Forscherteams vereint.
So wie die "Krankheit mit den 1000 Gesichtern" sich bei jedem Patienten unterschiedlich auswirke, genauso unterschiedlich wirkten auch die Medikamente, erklärte Professor Dr. Uwe Zettl aus der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universität Rostock. Ziel sei es deshalb, die Therapie so individuell wie möglich zu gestalten. Das heißt: Am Anfang der Behandlung wird ein genetischer Fingerabdruck vom Patienten erstellt, anhand dessen die Ärzte voraussagen können, welches Medikament besonders wirksam zur Behandlung eingesetzt werden kann.
"Wir haben bereits zahlreiche Patienten untersucht und individuelle Protein-Profile erstellt", erklärt Dr. Robert Goertsches von der Forschungsgruppe für klinische und experimentelle Neuroimmunologie. Die daraus abgeleitete Vorhersage des Therapieergebnisses sei in 90 Prozent der Fälle erfolgreich gewesen.
Für diese Forschungsleistung bekam die neunköpfige Rostocker Forschergruppe der Universität Rostock bereits mehrere renommierte Preise – etwa den Preis der American Academy of Neurology in Boston.
Quelle: Universität Rostock, Pressemitteilung vom 16.01.2009