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Wenn das März-Wetter Kapriolen schlägt

Viele Menschen mit Multiple Sklerose reagieren sensibel auf Wetterumschwünge, vor allem im Herbst und Frühling. In der einen Woche Frühlingsgefühle und Sonnenschein, in der anderen Woche Regen und Kälte – das macht MS-Betroffenen oftmals ganz schön zu schaffen. Dabei sind wetterfühlige Menschen besonders im März gefordert. Der März ist die klassische Übergangszeit vom Winter zum Frühling. Alles ist möglich: An einigen Tagen ist es regnerisch und kalt und an anderen Tagen locken wohlige, fast schon sommerliche Temperaturen. Für Wetterfühlige mit oder ohne Multiple Sklerose sind solche Kapriolen nur schwer zu ertragen.

Müde, gereizt und niedergeschlagen

Wetterfühligkeit hat mit Multiple Sklerose primär erst einmal nichts zu tun. Dennoch haben viele MS-Betroffene das Gefühl, dass sie seit ihrer Diagnose sehr sensibel auf unterschiedliche Wetterlagen reagieren. Zu den wetterbedingten Beschwerden bei Multiple Sklerose gehören allen voran Kopf- und Gelenkschmerzen, Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Müdigkeit, Gereiztheit sowie Niedergeschlagenheit. Für manche Betroffene ist es gar nicht so einfach zu unterscheiden, ob ihre Beschwerden aktuell mit Multiple Sklerose oder mit dem Wetter zusammenhängen.

Wetterfühligkeit bei MS ist kein Hirngespinst

Wetterfühligkeit bei Multiple Sklerose ist weder eine Einbildung noch eine Seltenheit: Nach einer im Auftrag der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführten Umfrage des Allensbach Instituts reagieren rund 30 bis 50 Prozent der Menschen in Deutschland sensibel auf das Wetter. Erklären lässt sich dieses Phänomen zwar kaum, doch ist es inzwischen wissenschaftlich anerkannt. Zahlreiche Studien widmen sich dem Thema. Warum der Organismus auf bestimmte Wetterlagen reagiert, ist den Forschern allerdings nach wie vor ein Rätsel.

Baroreflex erklärt Wetterfühligkeit

Eine momentan gängige Erklärung ist der sogenannte Baroreflex: Kleine Barometer – Sensoren – in den Gefäßwänden der Halsschlagader lösen bei Luftdruckschwankungen einen Reflex aus. Experten gehen davon aus, dass bei manchen Menschen Signale falsch interpretiert werden und es so zu Fehlsteuerungen statt zur Anpassung an Wetterumschwünge kommt.

Vorerkrankungen machen empfindlich

Dabei legen Untersuchungen der Ludwig-Maximilians-Universität München nahe, dass Menschen mit chronischen Grunderkrankungen stärker mit wetterassoziierten Beschwerden zu kämpfen haben als kerngesunde Menschen. Nach heutigem Forschungsstand gehören zu den Krankheiten, deren Symptome sich bei kritischen Wettersituationen verstärken können, Migräne, Rheuma, Herz- und Kreislaufleiden, Bluthochdruck und Asthma.

Heikle Wetterlagen für MS-Betroffene

Welche Wetterlagen bei Multiple-Sklerose-Betroffenen Beschwerden auslösen, ist individuell sehr unterschiedlich. Bei vielen Menschen, die auf das Wetter reagieren, treten die Probleme gehäuft im Frühling und Herbst auf, wenn das Wetter abrupt umschlägt. Anderen machen eher die Wetterextreme oder anhaltende Kälte-, aber auch Hitzeperioden zu schaffen. Jeder fühlt das Wetter anders – bei dem einen schmerzt der Kopf, bei dem anderen blockieren die Gelenke.

Tipps für wechselhafte März-Tage

Doch Fakt ist: Wer sich bei wechselhaftem März-Wetter abgeschlagen, müde, erschöpft oder gereizt fühlt, bildet sich diese Beschwerden nicht ein. Vorübergehende Symptomverschlechterungen können auch bei Menschen mit Multiple Sklerose wetterbedingt sein. Halten die Beschwerden aber an, sollte ein Facharzt aufgesucht werden.

Ein paar praktische Tipps für Menschen mit MS, um Wetterkapriolen entspannter zu begegnen:

  • Finden Sie heraus, welches Wetter Sie krank macht. Führen Sie ein Tagebuch über Wetterfühligkeit bei Multiple Sklerose.

  • Die ersten beiden Tage nach einem Wetterwechsel sind für MS-Betroffene mit Wetterfühligkeit besonders schwer zu ertragen. Körperliche Anstrengung sollte deshalb an diesen Tagen vermieden werden.

  • Wie so oft gilt auch bei Wetterfühligkeit: Frische Luft und Bewegung tun gut. Gehen Sie raus, wann immer es geht und bei jedem Wetter. So übt der Körper die Anpassung an wechselnde Wetterperioden.

  • Achten Sie auf mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht. Denn regelmäßiger und ausreichender Schlaf kann die Wetterfühligkeit bei Multiple Sklerose lindern.

  • Setzen Sie auf Abhärtung mit Kneippschem Wassertreten. Es trainiert die Anpassungsfähigkeit der Blutgefäße und ist zudem leicht zuhause durchzuführen – nämlich in der Badewanne.

  • Essen Sie gesund und ausgewogen, trinken Sie viel und verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin.


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