Wird ein besseres MS-Testverfahren möglich?
MÜNCHEN (Biermann) – Ein einfacher Bluttest könnte zukünftig die Diagnose der Multiplen Sklerose erleichtern. Denn im Blut von Menschen mit MS befindet sich wahrscheinlich ein Bestandteil, der bei Gesunden nicht vorkommt. Für Ärzte ist es oft schwierig, die unterschiedlichen Symptome einer Multiplen Sklerose eindeutig zuzuordnen. So vergeht manchmal viel Zeit, bis die Diagnose sicher ist und mit der Therapie begonnen werden kann. Daher suchen Wissenschaftler weltweit nach einem zuverlässigen Testverfahren, das den Nachweis der MS vereinfacht.
Aktuelle Ergebnisse aus München lassen hoffen, dass ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan ist. Die Wissenschaftler identifizierten einen
Grundliegende Prozesse besser verstehen
Der entdeckte Antikörper richtet sich gegen einen körpereigenen Zellkanal und führt wahrscheinlich dazu, dass dieser seine Funktion nicht mehr ausüben kann. Fehlt dieser Kanal bei Menschen oder Tieren, so können sie bestimmte Bewegungen nicht mehr koordinieren. Zudem ist bei ihnen die Bildung des Myelins, der schützenden Schicht der Nervenzellen, gestört. Die aktuellen Forschungsergebnisse könnten daher auch dazu beitragen, Multiple Sklerose besser zu verstehen.
Ähnliche Ergebnisse führten vor einigen Jahren dazu, dass die Diagnose der Neuromyelitis optica, einer Sonderform der MS, einfacher und schneller wurde. Auch hier wurde ein Antikörper im Blut gefunden, der als Angriffsstelle für ein neues Testverfahren diente.
Quelle: Krankheitsbezogenes Kompetenznetz Multiple Sklerose, Mitteilung vom 12. Juli 2012