Zink gegen Depressionen?
SANANDAJ (Biermann) – Für ihre Untersuchung hatten die Forscher 43 Studienteilnehmern mit MS und diagnostizierter Major-Depression über zwölf Wochen hinweg entweder ein Placebo oder Zinksulfat-Tabletten mit 50 mg Zinkgehalt verabreicht.
Nach Ablauf der Studie hatten sich die depressiven Symptome unter Zinkeinnahme gegenüber Placebo verbessert, die neurologischen Symptome der MS waren allerdings unverändert. Entsprechend halten die Autoren die Zinksupplementierung für eine geeignete Methode, depressive Symptome von MS-Betroffenen zu lindern.
Experten raten von einer Selbstmedikation mit dem Spurenelement allerdings ab, da der Zinkbedarf des Körpers nach Angaben des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) in Deutschland über Lebensmittel ausreichend gedeckt ist, teilweise sogar eine leichte Überversorgung mit Zink besteht. Die empfohlene tägliche Aufnahmemenge beträgt für Männer 10,0 mg pro Tag, für Frauen 7,0 mg pro Tag und für Kinder und Jugendliche zwischen 1,0 und 10,0 mg am Tag.
Bei zu hoher Zinkzufuhr kann es nach Angaben des BfR zu Störungen des Kupferstoffwechsels kommen. Mögliche Folgen einer dauerhaft erhöhten Zinkaufnahme können Blutarmut, neuromotorische Störungen und eine Schwächung des Immunsystems sein. Das Scientific Committee on Food (SCF) hat daher eine tolerierbare Tageshöchstaufnahmemenge (Upper Limit/UL) für Zink für Erwachsene von 25 mg pro Tag festgelegt. Die Tageshöchstaufnahmemengen für Kinder sind niedriger und variieren je nach Alter und Geschlecht zwischen 7 mg und 22 mg pro Tag.