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Zusammenhang MS und Epilepsie

Zusammenhang MS und Epilepsie
Multiple Sklerose kann unterschiedliche Nebenerkrankungen mit sich bringen. Eine davon ist die Epilepsie. Auch wenn nur 1,6 Prozent der Menschen mit MS davon betroffen sind, sind das immer noch doppelt so viele wie die Gesamtbevölkerung.

Wie die beiden Erkrankungen zusammenhängen, erfahren Sie in diesem Artikel.


Die neuronalen Signale im Gehirn, die genau aufeinander abgestimmt sind, geraten bei Epileptikern während der Krampfanfälle „aus dem Takt“. Das heißt, dass sich eine größere Gruppe von Nervenzellen zeitgleich entlädt.

Die Anfälle können zum einen genetisch bedingt sein. Schäden am Erbgut können die Epilepsie auslösen. Zum anderen gibt es die symptomatische Epilepsie, die auf eine bekannte Ursache zurückzuführen ist. Diese können beispielweise ein Tumor, ein Schlaganfall, Folgen von Medikamenteneinnahme oder Alkoholkonsum sein. Aber auch neurologische Erkrankungen, wie Multiple Sklerose oder Morbus Alzheimer gehören zu den Ursachen. 

Ausprägungen der Epilepsie

Eine Epilepsie äußert sich in Anfällen, die auf verschiedene Arten und Weisen ablaufen können. Am bekanntesten ist der "Grosse Anfall" mit Bewusstlosigkeit und Krampfzeichen, wie beispielsweise Zucken der Arme und Beine. Manchmal zucken auch nur einzelne Körperteile, ohne dass der Betroffene das Bewusstsein verliert. Eine weitere Art von Anfällen ist die Absence, die sich in einer scheinbaren „Abwesenheit“ des Betroffenen äußert.

Epilepsie bei MS

Bereits im 18. Jahrhundert gab es Berichte über das Auftreten von epileptischen Anfällen bei MS-Betroffenen. Konnte man damals nur über die Zusammenhänge spekulieren, weiß man heute, dass mit zunehmender Schwere der Erkrankung (gemessen am EDSSDie EDSS (Expanded Disability Status Scale), auch als Kurtzke-Skalasiehe EDSS bekannt, ist eine Skala zur Erfassung von neurologischen Ausfällen. Dabei werden die Stufen 0-10 unterschieden: Die Stufe 0 entspricht keiner Behinderung. Es werden insbesondere die Gehfähigkeit sowie acht weitere Funktionssysteme bewertet, z.B. bedeutet EDSS 2.0 leichte Behinderung in einem funktionellen System, EDSS 4.0 gehfähig ohne  Hilfe und Ruhepause für mindestens 500m und während 12 Stunden aktiv trotz relativ schwerer Behinderung. EDSS 6.0 bedeutet gehfähig für etwa 100m mit einseitiger oder zeitweiliger Unterstützung (Gehhilfe). Auf Stufe 9 ist der Betroffene hingegen vollständig pflegebedürftig. 10 bedeutet Tod durch MS. Eine detaillierte Übersicht zum EDSS finden Sie auf der Seite der DMSG.-Wert) auch das Epilepsie-Risiko steigt. Epileptische Anfälle können Ausdruck eines akuten Schubes oder des zurückbleibenden Vernarbungszustandes des Hirngewebes oder manchmal auch einziges Symptom der MS sein.

Vorbeugende Maßnahmen und Therapie bei Epilepsie

Eine Epilepsie kann heutzutage dank moderner Medikamente gut behandelt werden. MS-Betroffene mit epileptischen Anfällen können so genannte Antiepileptika (Antikonvulsiva) einnehmen. Eine konsequente und vom Neurologen betreute Einnahme der Medikamente ist dabei wichtig, um die Anfälle zu kontrollieren.

Außerdem können Betroffene den Anfällen selbstständig durch bestimmte Maßnahmen vorbeugen. Dazu zählen regelmäßige Schlafenszeiten sowie das Vermeiden von bestimmten Auslösern, wie Flackerlicht (beispielsweise bei Computerspielen und in Diskotheken), hektisches Atmen nach körperlich anstrengenden Tätigkeiten und Alkohol.


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