18.10.2023 – Wissenschaft & Forschung

Forschung zum Einsatz von Gold Nanokristallen bei MS

Können Gold Nanokristalle die Remyelinisierung MS-geschädigter Nerven fördern? Aktuelle Forschungsergebnisse liefern positive Hinweise auf eine verbesserte neurologische Funktion.
Synapsen

Die Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der sich ein Teil der Abwehrkräfte gegen das körpereigene Nervensystem richtet. Werden dadurch die schützenden Myelinhüllen der Nervenfasern geschädigt, können Nervenimpulse in den entsprechenden Bereichen nicht mehr optimal übertragen werden. Je nach Ort und Art der Zerstörung kann es dadurch beispielsweise zu Missempfindungen, Gangunsicherheiten oder Sehproblemen kommen.

Goldene Aussichten für die Remyelinisierung?

Um die als Remyelinisierung bezeichnete Regeneration geschädigter Nervenschutzhüllen zu fördern, wird derzeit unter anderem an einer Suspension zum Einnehmen geforscht, die Gold Nanokristalle enthält. Im neurologischen Fachmagazin Neurology wurden im April 2023 die Ergebnisse der entsprechenden Studie der Phase-II veröffentlicht (in dieser Phase wird ein mögliches Medikament erstmalig an Menschen mit der Krankheit geprüft, für die es gedacht ist). Ziel der Studie war es, den Einsatz einer solchen Behandlung bei Menschen mit stabiler schubförmiger MS zu untersuchen. Eingebunden in die Studie waren 73 MS Betroffene mit andauernden Sehproblemen, die alle auch eine krankheitsmodifizierende Therapie erhielten. Zwei Drittel davon erhielten zusätzlich Gold Nanokristalle in zwei verschiedenen Dosierungen, die übrigen bekamen stattdessen ein Placebopräparat. Dabei zeigten sich in der Goldgruppe Hinweise auf eine verbesserte neurologische Funktion: Bei den Teilnehmenden, die die Nanogoldsuspension bekamen, verbesserte sich im Lauf der über 48 Wochen angelegten Studie unter anderem die Sehschärfe, wenn auch nicht signifikant.