06.10.2022 – Wissenschaft & Forschung

Was bedeutet eigentlich „Black Holes“?

Wer sich mit dem Thema Multiple Sklerose beschäftigt, stößt oft auf komplizierte Fachbezeichnungen, beispielsweise auf den Begriff „Black Holes“ im Zusammenhang mit bestimmten MRT-Aufnahmen.
Frau überlegt, Fragezeichen im Hintergrund

Im Zuge der Multiplen Sklerose kommt es zu Entzündungen im zentralen Nervensystem, sogenannten Läsionen. Solche Krankheitsherde zu erkennen ist nicht nur im Rahmen der Diagnosestellung wichtig, sondern auch zur Verlaufskontrolle der chronischen Erkrankung. Ein echter Durchbruch gelang 1981 durch den Einsatz der Magnetresonanztomographie (MRT) bei Menschen mit MS. Ein typischer MS-Befund in der herkömmlichen Magnetresonanztomographie sind weiße Flecken, häufig an den Rändern der Hirnkammern.

Schwarze Löcher in speziellen MRT-Aufnahmen

Mithilfe einer speziellen MRT-Aufnahmetechnik, der sogenannten T1-Gewichtung, lassen sich Wasseransammlungen im Gehirn dunkel abbilden. Viele MS-Läsionen zeichnen sich auch auf solchen Aufnahmen hell ab. Manche Entzündungsherde erscheinen jedoch mittig schwarz und außen hell umrandet. Sie werden als Black Holes bezeichnet, denn der englische Begriff bedeutet übersetzt so viel wie "Schwarze Löcher". Die Schwarzfärbung im Rahmen dieser speziellen MRT-Technik deutet darauf hin, dass sich in der Mitte eines solchen Entzündungsherdes Liquor angesammelt hat. Black Holes sind aber nicht bei allen MS Betroffenen im Gehirn zu finden.