Was bedeutet eigentlich „Immunmodulation“?

Nach aktuellem Kenntnisstand wird Multiple Sklerose durch ein fehlgesteuertes Immunsystem verursacht. Langfristige Immuntherapien sollen in das Immunsystem eingreifen und dadurch die Schwere und Häufigkeit von Schüben sowie die Krankheitsaktivität im Allgemeinen verringern. Eine Immuntherapie wirkt entweder unterdrückend („immunsuppressiv“) oder verändernd („immunmodulierend) auf das Immunsystem. Zur Immuntherapie der MS sind in Deutschland eine ganze Reihe von Wirkstoffen zugelassen. Ob ein immunsuppressives oder ein immunmodulierendes Medikament eingesetzt wird, hängt von der Verlaufsform und vom Schweregrad der Erkrankung ab.
Immunsuppression und Immunmodulation
Bei der Immunsuppression werden Immunzellen in ihrer Vermehrung, Wanderung oder Funktion unterdrückt, so dass diese das Nervensystem nicht weiter angreifen können. Immunsuppressiva können entweder fast alle Immunzellen oder nur gezielt einzelne Zellen des Immunsystems hemmen.
Mithilfe von Immunmodulatoren kann die Immunantwort im Körper beeinflusst und „umprogrammiert“ werden – beispielsweise über Botenstoffe, welche das Gleichgewicht zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Faktoren wiederherstellen, ohne dabei das Immunsystem zu schwächen. Möglicherweise können Immunmodulatoren auch helfen, den Wiederaufbau geschädigter Myelinhüllen zu fördern und Narben im zentralen Nervensystem zu verhindern.
Wirksamkeit und Anwendung
Grundsätzlich ist der Nutzen der