08.11.2022 – Wissenschaft & Forschung

Was bedeutet eigentlich „T-Zellen“?

RRMS, PML oder EDSS – wer sich mit dem Thema Multiple Sklerose beschäftigt, stößt oft auf komplizierte Fachbegriffe oder unverständliche Abkürzungen. Unsere Serie „Was bedeutet eigentlich…?“ erklärt die wichtigsten Begriffe rund um die MS. Heute: „T-Zellen“.
Frau überlegt, Fragezeichen im Hintergrund

T-Zellen sind weiße Blutkörperchen – und ein Teil des Immunsystems, das unser Körper mit der Zeit erworben hat. Sie werden auch als T-Lymphozyten bezeichnet und gelten als Schutztruppe unserer Abwehrkräfte. Denn diese Immunzellen können unter anderem körperfremde Strukturen erkennen, und sie außer Gefecht setzen. Das T im Namen tragen die T-Zellen, da sie zwar im Knochenmark gebildet werden, aber im Thymus heranreifen und sich dort unterschiedlich spezialisieren, um im Rahmen der körpereigenen Abwehr verschiedene Aufgaben erfüllen zu können.

Falsch programmierte T-Zellen bei Multiple Sklerose

Normalerweise überprüft der Körper während der Reifezeit in der Thymusdrüse mehrfach, ob die T-Zellen körpereigene von körperfremden Strukturen unterscheiden können. Falsch programmierte T-Zellen werden dabei eigentlich vernichtet, damit sie keine gesunden körpereigenen Zellen angreifen. Bei Autoimmunerkrankungen gelingt es falsch programmierten T-Zellen jedoch, durch diese Kontrolle zu schlüpfen. Dadurch werden sogenannte autoimmune T-Zellen aus dem Thymus entlassen, die auf körpereigene Strukturen reagieren.

Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die schützenden Myelin  Umhüllungen der Nerven angegriffen werden, wobei fehlregulierte T-Zellen eine entscheidende Rolle spielen.